Ein Blick hinter die Kulissen des Pilotprojekts Ressourcen-Sprungbretts

Wie entstand die Idee zum Ressourcen-Sprungbrett?

Loopings organisiert regelmässig Stammtische für Personen 45+. Im Austausch mit den Teilnehmenden hören wir oft Sätze wie «Es ist schwierig, eine neue Anstellung zu finden, vor allem, weil ich schon etwas älter bin. Dabei wäre ich auch offen für eine neue Herausforderung». Gleichzeitig sprechen wir mit Unternehmen, die motivierte Mitarbeitende suchen, Quereinstiegsprogramme anbieten und offen für Mitarbeitende aller Altersgruppen sind.

Aus diesen Gesprächen entstand die Idee für unser Pilotprojekt «Ressourcen-Sprungbrett für den Quereinstieg». Wir sind überzeugt, dass dies ein wirkungsvoller Ansatz sein kann, um stellensuchende und ausgesteuerte Personen mit Unternehmen zusammenzubringen, die offen für Quereinstiege sind.

Warum braucht's dieses Programm?

Mit zunehmendem Alter wird es oft schwieriger, sich gegen jüngere Bewerbende durchzusetzen, die als flexibler und technikaffiner gelten. Dabei bringen Arbeitnehmende 45+ – neben Flexibilität und Technikaffinitität – auch wertvolle Berufserfahrungen, Fachwissen und ausgeprägte soziale Kompetenzen mit. Das «Ressourcen-Sprungbrett für den Quereinstieg» stärkt durch gezielte Module und verschiedene Netzwerkmöglichkeiten die berufliche Wettbewerbsfähigkeit der Teilnehmenden.

Motivation und Perspektive statt Resignation

Jede Person, die schon einmal (längere Zeit) auf Stellensuche war, kennt die Herausforderungen. In die Stellensuche wird viel Zeit und Energie investiert. Hoffnung und Enttäuschung, Vorfreude und Frust, Euphorie und Niederschläge reihen sich aneinander. Die vielen Absagen können zermürbend sein und das Selbstwertgefühl allmählich schwächen. Irgendwann ist es schwierig, zu wissen und zu erkennen, was man kann und will. Unter Umständen kommt auch die Erkenntnis, dass die Chancen, im bisherigen Berufsfeld eine neue Anstellung zu finden, gering sind. Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Betroffene motiviert wären, neue Wege zu gehen und einen Quereinstieg zu wagen.

Aber es braucht auch Zeit, damit die Personen ihre eigenen Ressourcen erkennen und gestärkt in eine neue Richtung blicken können. Das Programm unterstützt die Teilnehmenden hier mit verschiedenen Modulen, Perspektiven und Motivation zu gewinnen. Zudem erfordert ein Quereinstieg Mut und mentale Vorbereitung erforderlich, um die vielen Fragen zu klären. Mit professionellen Coaches an ihrer Seite erhalten die Teilnehmenden während des gesamten Prozesses die nötige Unterstützung, um gestärkt und selbstbewusst in eine neue berufliche Richtung zu gehen und so ihren (neuen) Platz im Berufsleben zu finden.

Antwort auf den Fachkräftemangel

Viele Unternehmen sehen sich – bereits jetzt und verstärkt in den nächsten Jahren – mit dem Arbeits- oder Fachkräftemangel konfrontiert. Die Suche nach motivierten Personen, die interessiert sind und langfristig im Unternehmen bleiben möchten, wird zunehmend zentral. Obwohl einige Unternehmen bereits Quereinstiegsprogramme anbieten, sind diese oft bei der Zielgruppe wenig bekannt und folglich selten genutzt.

Das «Ressourcen-Sprungbrett für den Quereinstieg» bietet eine Plattform, die einen unkomplizierten Austausch zwischen Unternehmen und Teilnehmenden ermöglicht. Für die Teilnehmenden ist es eine Chance, ihr Netzwerk zu erweitern und unverbindlich in neue Branchen «reinzuhören», die für sie interessant sein könnten. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von der Möglichkeit, eine neue Zielgruppe kennenzulernen und somit ihr Pool von potenziellen Mitarbeitenden zu erweitern.

Bekämpfung von Altersdiskriminierung

Nicht nur unsere Erfahrungen – auch Studien zeigen, dass es für stellensuchende und ausgesteuerte Personen ab 45 Jahren schwieriger ist, wieder in den Beruf einzusteigen. Das Ressourcen-Sprungbrett schafft (niederschwellige) Netzwerkmöglichkeiten zwischen Teilnehmenden und Unternehmen, um so das Potenzial dieser potenziellen Arbeitskräfte sichtbar zu machen. Unternehmen erhalten so die Möglichkeit, neben den fachlichen Kompetenzen, auch die Motivation und Erfahrung der Teilnehmenden kennenzulernen. Dies soll dazu beitragen, (mögliche) Vorurteile abzubauen und den Wert der Arbeitserfahrung dieser Gruppe zu unterstreichen.

Wer finanziert dieses Pilotprojekt?

Das Pilotprojekt wird durch die unten genannten Förderstiftungen finanziert sowie durch weitere Stiftungen, die nicht namentlich erwähnt werden möchten. Wir danken herzlich für die Unterstützung und das entgegengebrachte Vertrauen!