Professionell umgesetztes Generationenmanagement gewinnt weiter an Bedeutung – in der Praxis fehlt allerdings vielerorts ein integrales Verständnis davon. Das unterstreicht das Generationenbarometer der HSLU und des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug IFZ. Die Studien und ihre Ergebnisse stehen kostenlos zum Download zur Verfügung.
Die Resultate des neuesten Generationenbarometers sind veröffentlicht und geben Aufschluss darüber, wie Arbeitgeber:innen in der Schweiz die Generationenvielfalt nutzen – nicht nur für ein gelingendes Miteinander, sondern auch zunehmend, um den wachsenden Herausforderungen im Zuge des demografischen Wandels zu begegnen. Denn so viel ist klar: Der Fachkräftemangel sitzt schon jetzt vielen in den Knochen und entwickelt sich, je länger je mehr, zu einem generellen Arbeitskräftemangel.
Im Vergleich zu jenen, die sich in den Ruhestand verabschieden, treten zu wenig junge Erwerbstätige in den Arbeitsmarkt ein. In der Folge steigt die Dringlichkeit, dass ältere Mitarbeitende auch über das Pensionierungsalter hinaus tätig bleiben. Zumal darin eine mögliche Teillösung zur Bewältigung des Arbeitskräftemangels besteht. So haben sich die Arbeitsmarktchancen für ältere Arbeitnehmende in den letzten drei Jahren auch leicht verbessert. Hinweise auf Altersdiskriminierung gibt es jedoch nach wie vor. Und nur wenige Unternehmen stellen bewusst ältere Personen ein, die Mehrheit bevorzugt – bei gleicher Qualifikation – jüngere Kandidat:innen. Im Vergleich zu 2019 werden jedoch weniger Arbeitnehmende in die Frühpensionierung geschickt.
Das Generationenbarometer zeigt, wie aktiv Schweizer Arbeitgeber die Generationenvielfalt nutzen und mittels Generationenmanagement dem demographischen Wandel und dem Fachkräftemangel begegnen.
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Weitere Infos: hslu.ch
Was die Studien ebenfalls zeigen: Seitens der Arbeitnehmenden ist die Bereitschaft relativ hoch, auch über das Rentenalter hinaus tätig zu sein und auf dem Arbeitsmarkt zu bleiben. Allerdings besteht Handlungsbedarf, was die effektiven Bedingungen dafür angeht. Es muss sich wortwörtlich sowie im übertragenen Sinne noch einiges bei der «Einstellung» tun, sowie bei den generationenspezifischen Personalentwicklungs- und Weiterbildungsmassnahmen. Auch die konkreten Arbeitsbedingungen müssen attraktiver werden. Denn für ihre Berufstätigkeit im Rentenalter wünschen sich viele mehr örtliche sowie zeitliche Flexibilität sowie eine Reduzierung des Pensums. Wenn wir den älteren Teil der Bevölkerung länger im Erwerbsleben halten möchten, braucht es also eine altersgerechtere Ausgestaltung der Arbeitsverhältnisse.
Neben dem zunehmenden Fachkräfte- bzw. eben schon Arbeitskräftemangel beschäftigt auch die Klimakrise. So stellt Nachhaltigkeit für Unternehmen ein wichtiges Handlungsfeld dar – über alle Generationen hinweg. Für Grossunternehmen, aber auch zunehmend für KMU, wird die Erfüllung der so genannten «Environmental, Social & Corporate Governance»-Kriterien (kurz: ESG-Kriterien) nicht nur zur treuhänderischen Pflicht, sondern auch zum bedeutsamen Attraktivitätsmerkmal und Erfolgsfaktor.
Ihr möchtet noch mehr erfahren über die Methodik und Daten und tiefer eintauchen in die Erkenntnisse des Generationenbarometers 2023? – Die Studien und ihre Ergebnisse stehen auf der Website der HSLU kostenlos zum Download zur Verfügung (siehe Infobox, weiter oben). Darin enthalten sind übrigens auch ausgewählte Best-Practice-Beiträge; darunter ein Interview mit dem langjährigen ZKB-Mitarbeiter Markus Schwager, der im Rahmen unseres Weiterbildungsangebotes «Praktikum Arbeitswelt 4.0» für vier Wochen in die Start-up-Welt eingetaucht ist. Plus: der Bericht zu einem Generationen-Nachmittag, den Loopings zusammen mit der Stadt Winterthur durchführen konnte.
Wir wünschen: gutes Eintauchen, Entdecken, eine anregende Lektüre! Und einen «Boost» für das je eigene Engagement in Bezug auf das bedeutsame und spannende Thema «Generationenmanagement».