Wir bringen verschiedenste Formen der Arbeit im Pensionierungsalter auf die grosse Bühne! Das Festival «Your Stage» fand diesen Herbst im schönen Bern statt und war ein voller Erfolg!
An insgesamt drei Tagen fand ein vielfältiges Programm im Berner Generationenhaus und der Berner Innenstadt statt. «Your Stage – Das Festival zu Arbeitswelten 60plus» ist ein kreativer Raum für Privatpersonen, Organisationen und Vertreter:innen aus der Politik. Im Zentrum stand die Vielfalt von Erwerbstätigkeit im Rentenalter. Besucher:innen wurden dazu eingeladen, ihre individuelle Vision für die Zukunft zu entwerfen.
Es war ein vielfältiges Programm im Berner Generationenhaus – mit wissenschaftlichen und praktischen Impulsen zur Erwerbstätigkeit im Rentenalter, Workshops, Podiumsdiskussionen, Kurz-Coachings, einem Marktplatz und vielem mehr.
Eingeladen waren Menschen nach langen Berufsjahren, Unternehmen, Personalverantwortliche, RAV- und Laufbahnberater:innen, Politiker:innen und alle, die sich für Arbeitswelten 60plus interessieren.
Das Festival wird in Zusammenarbeit mit dem Institut Alter der Berner Fachhochschule und SIBA im Rahmen des Projekts «Erwerbstätigkeit im Rentenalter (ERA)» durchgeführt.
Wann? Oktober bis 22. Oktober 2022 – Das Festival bestand aus vier Veranstaltungsblöcken, welche einzeln besucht werden konnten.
Wo? Im Berner Generationenhaus und in der Berner Innenstadt.
Kosten? Die Teilnahme am Festival war kostenlos. Vor Ort konnten die Besucher:innen jedoch einen Beitrag ihrer Wahl beisteuern.
Was Menschen verschiedenen Alters über die Erwerbstätigkeit im Rentenalter denken, hat das Festival Team für euch in einem Video zusammengestellt:
Plenumsveranstaltung mit Kurt Aeschbacher als Moderator
Ihr werdet an diesem Nachmittag verschiedene Formen der Erwerbstätigkeit im Rentenalter kennenlernen und darüber ins Gespräch kommen. Wir haben spannende Geschichten von Personen, die nach ihrer Pensionierung noch arbeiten sowie wissenschaftliche und praxisorientierte Kurzreferate rund um Daten, Zahlen und Fakten für Sie vorbereitet und freuen uns auf heisse Diskussionen.
Ablauf
Erwerbstätige im Rentenalter erzählen ihre Geschichte
Moderiertes Gespräch
Zahlen und Fakten zur Erwerbstätigkeit im Rentenalter: Inputs von Jonathan Bennett, Co-Leiter des Instituts Alter der Berner Fachhochschule; Chantal Beyeler, Organisationsberaterin büro a&o; Daniel Derendinger, Swiss Associate Financial Planner AFP
Beantwortung eurer Fragen an die Expert:innen
Apéro und Netzwerken – herzlichen Dank fürs Sponsoring des Apéros an Ypsomed!
Plenum, anschliessend verschiedene interaktive Parallelveranstaltungen zur Auswahl
Am Freitagmorgen erwarten euch Workshops und verschiedene Formate zum Kennenlernen, Austauschen und Ausprobieren. Entwickelt unter anderem mit Life Design sinnvolle nächste Schritte im Hinblick auf eure eigene künftige Arbeitswelt. In der Cafeteria freuen sich ausgewählte Personen aus Wissenschaft und Praxis auf euren Besuch und gute Gespräche mit euch!
Parallelveranstaltungen
Erwerbstätige 64/65plus in der Stadt Bern besuchen: Erkundungen vor Ort.
Workshop «Design your Life»: Ihr entwickelt Ideen für eure (berufliche) Zukunft und kommt vom Wollen ins Machen. Workshop Leitung: burnbaby.ch
Workshop «Innovationen im Bereich Arbeitswelten 60plus»: Initiativen wie Innovage, Collegium60plus und das Generationentandem entwickeln gemeinsam mit Ihnen ihre Angebote weiter. Workshop Leitung: SIBA -Soziale Innovation Bern
Cafeteria-Talks: Lockere Gespräche mit Wissenschaftler:innen, Erwerbstätigen 64/65plus und Expert:innen rund um Chancen und Herausforderungen der Arbeit im Rentenalter
Mittagessen
Die Cafeteria des Berner Generationenhauses und umliegende Restaurants freuen sich auf euren Besuch.
Plenumsveranstaltung mit Isabelle Jacobi, Chefredaktorin von «Der Bund», als Moderation
Ihr hört einen Input zu politischen Positionen und Herausforderungen und im Anschluss gibt es eine hochkarätige Podiumsdiskussion. Geschichten aus der Praxis in Unternehmen bilden den zweiten Teil des Nachmittags: Welche Möglichkeiten der Arbeit nach 64/65 bieten die Organisationen bereits an? Was läuft gut und wo gibt es noch Handlungsbedarf? Kommt vorbei und diskutiert mit!
Ablauf
«Was kann die Politik tun?» – Inputs zu politischen Positionen und Herausforderungen: Melanie Mettler, Nationalrätin GLP
Politisches Podium mit Melanie Mettler; Margit Hugentobler, Co-Projektleiterin neuesalter.ch; Simon Wey, Chefökonom des Schweizerischen Arbeitgeberverbands; Jürg Eggenberger, Swiss Leaders und Thomas Bauer, Leiter Wirtschaftspolitik TravailSuisse
«Good Practice in Organisationen» – Unternehmen stellen ihre Angebote im Themenfeld «ältere Mitarbeitende» und «Weiterbeschäftigung im Rentenalter» vor, mit dabei: Ypsomed, Baloise, Kanton Nidwalden, Schnetzlers Services, Leica Microsystems (Schweiz) AG
Beantwortung eurer Fragen an die Organisationen
Plenum, anschliessend verschiedene interaktive Parallelveranstaltungen zur Auswahl und Abschlusspräsentation
Parallelveranstaltungen
Workshop «Von der Idee zum Prototypen»: Ich mach mich jetzt selbständig. Entwickelt Ideen und Prototypen rund um euer eigenes Business für die Zeit nach der regulären beruflichen Laufbahn. Workshop Leitung: Impact Hub Bern
Individuelle 15-minütige Kurz-Coachings rund um Ihre berufliche Zukunft. Besprecht mit Coaches eure persönlichen Anliegen und die nächsten Schritte mit erfahrenen Coaches
Marktplatz mit Initiativen, Projekten, Communities
Cafeteria-Talks: Lockere Gespräche mit Wissenschaftler:innen, Erwerbstätigen 64/65plus und Expert:innen rund um Chancen und Herausforderungen der Arbeit im Rentenalter
Ab 11.15 Uhr: Abschluss des Festivals mit der Präsentation von Ergebnissen aus den Workshops
Kurt Aeschbacher, Unternehmer und Moderator
AvantAge
Dr. Thomas Bauer, Leiter Wirtschaftspolitik TravailSuisse
Dr. Jonathan Bennett, Co-Leiter des Instituts Alter, Berner Fachhochschule
Chantal Beyeler, Organisationsberaterin büro a&o
burnbaby
Diverse erfahrene Coaches
Collegium60plus
Daniel Derendinger, Swiss Associate Financial Planner AFP, Geschäftsführer AVA Concept AG
Jürg Eggenberger, Geschäftsleiter Swiss Leaders, Mitglied der politischen Allianz die plattform
Erwerbstätige im Rentenalter
Generationentandem
Dr. Margrit Hugentobler, Co-Projektleiterin neuesalter.ch
Impact Hub Bern
Innovage
Institut Alter der Berner Fachhochschule
Isabelle Jacobi, Chefredaktorin der Tageszeitung «Der Bund»
Kompetenz60plus
Loopings – Berufliche Entwicklung in der zweiten Lebenshälfte
Dr. Melanie Mettler, Nationalrätin GLP
Michael Schäfle, Personalchef Kanton Nidwalden
Christine Schnetzler, Geschäftsführerin Schnetzlers Services
Silberprojekt
SIBA – Soziale Innovation Bern
Sandra Stoeri-Tinner, HR Manager Switzerland, Leica Microsystems (Schweiz) AG
Stephan Walliser, Leiter Human Resources Konzernbereich Schweiz, Baloise AG
Dr. Simon Wey, Chefökonom des Schweizerischen Arbeitgeberverbands
Michael Zaugg, Senior Vice President Human Resources, Ypsomed AG
und viele weitere Personen und Organisationen
Was das Institut Alter der Fachhochschule Bern und uns dazu veranlasst hat, das Festival ins Leben zu rufen, könnt ihr hier nachlesen:
Als die AHV 1948 in der Schweiz eingeführt wurde, betrug die durchschnittliche Lebenserwartung nach dem Eintritt ins Rentenalter (mit 65 Jahren) 13,2 Jahre. Dank Wohlstand und medizinischem Fortschritt leben wir heute hierzulande nach der Pension bereits 21,5 Jahre. Was seit jeher gleichgeblieben ist, ist das Renteneintrittsalter der Männer mit 65 Jahren – bei den Frauen wurde dieses immerhin schrittweise auf 64 Jahre erhöht (vgl. Bundesamt für Sozialversicherungen). In Kombination mit der Nachfolge geburtenschwacher Jahrgänge entsteht so ein grosser Druck auf die Sozialsysteme und generiert in manchen Branchen Fachkräftemangel(vgl. Fachkräfte Index Schweiz).
Obwohl sich bereits 40% der älteren Arbeitnehmer:innen vorstellen könnten, über 65 hinaus zu arbeiten (vgl. u.a. Generationenmanagement Studie 2019, Seite 26) , sind in den letzten Jahren kaum entsprechende neue Modelle und Möglichkeiten entstanden. Im Gegenteil: Mitarbeitende bekommen bereits ab 40 Jahren immer weniger Möglichkeiten zur beruflichen Veränderung und Weiterentwicklung. Jüngere Arbeitnehmer:innen hingegen sind durch Familie, Job und Beförderungen mehrfach belastet, was ein Ungleichgewicht zwischen den Generationen erzeugt. Viele Unternehmen in der Schweiz erkennen zwar das Problem, in 61% der Unternehmen gibt es jedoch kein zielgerichtetes und zeitgemässes Generationenmanagement (vgl. St. Gallen Diversity Benchmarking 2020) und die Vielfalt von Weiterarbeit im Pensionsalter, über sozialversicherungsrechtliche Fragen hinaus, erhält bisher kaum Aufmerksamkeit.