Von der Karibik ins Kochbananenchips-Business

Von Stephanie Cengiz, 02. Oktober 2023

Veronika Waldvogel hat 10 Jahre in der Karibik gelebt. Zurück in der Schweiz arbeitete sie in der Telekommunikationsbranche – bis sie bei einem Grosshändler auf der Suche nach Chips zufällig Kochbananen entdeckte. Die Bananen landeten in ihrer Küche und Veronika probierte damit herum, bis die Idee für ihr Kochbananen-Startup geboren war. Ein Interview.

Veronika, was hat dich für so viele Jahre in die Karibik verschlagen?

Freunde von mir haben damals ein Hotel auf der Insel St. Lucia eröffnet und mich gefragt, ob ich sie als Küchenchefin beim Aufbau unterstützen wollte. Ich habe Ja gesagt. Der Plan war erstmal, dass ich einen einjährigen Auslandsaufenthalt mache. Weil es mir in der Karibik aber so gefallen hat, mich die Leute so fasziniert haben und ich im Hotel als Allrounderin arbeiten konnte, bin ich anstatt einem ganze 10 Jahre dort geblieben.

Zurück in der Schweiz habe ich zufällig Kochbananen entdeckt, die ich ja schon aus der Karibik kannte. So entstand die Idee für die BanChips.

Man kennt dich aus der Sendung «Höhle des Löwen». Hat ein Unternehmen angebissen und in deine Idee investiert?

In der Sendung «Höhle des Löwen» aufzutreten, war echt eine tolle Chance! Roland Brack von brack.ch hat tatsächlich angebissen und investiert. Seither können wir die BanChips über brack.ch verkaufen. Seit fünf Jahren sind wir auf Erfolgskurs – natürlich mit einigen Höhen und Tiefen, aber es geht stetig voran. Wir haben dem Markt und uns selbst bewiesen, dass BanChips keine Eintagsfliege ist – das macht mich schon sehr stolz, muss ich zugeben.

Aktuell suchen wir erneut Investoren für eine zweite Runde. Vorteilhaft wäre es, Investoren zu finden, die bereits in Food investieren und etwas Know-how und Networking mitbringen, um weiter wachsen zu können. Interessenten können sich jederzeit bei uns melden.

Verrätst du uns dein Erfolgsrezept?

Wir lernen ganz bewusst aus unseren Fehlern und lassen uns von Rückschlägen nicht entmutigen. Wir passen uns an – dem Markt und den Bedürfnissen der Kund:innen. Dran bleiben und weitermachen, das ist das Motto. Und zwar mit Überzeugung für unser Produkt.

Was unterscheidet denn Kochbananenchips von den normalen Chips, wie wir sie kennen?

Kochbananen sind neutral wie Kartoffeln, also nicht süss und bananig, haben aber trotzdem einen eigenen neutralen Bananengeschmack und sind bissfester. Durch die festere Konsistenz nehmen sie 20% weniger Fett auf und weisen auch 50% mehr Ballaststoffe auf, was wiederum sättigend ist. Das macht die Kochbananenchips zu super crunchy und vergleichsweise gesunden Chips.

Wie können wir uns die Produktion der BanChips vorstellen? Wo werden sie gemacht? Und gibt es ein Team, welches dich unterstützt?

Ohne mein mittlerweile 5-köpfiges Team würde ich die Produktion der Kochbananenchips nicht mehr schaffen. Bei uns ist Frauenpower angesagt! Mein Team und ich produzieren die BanChips an zwei bis drei Tagen pro Woche in einer ehemaligen Metzgerei. Im Endeffekt werden die Kochbananenchips wie die bekannten Kartoffelchips hergestellt – nur in einem vereinfachten Prozess, der auch sehr viel Handarbeit beinhaltet.

Veronika Waldvogel mit einer Kiste BanChips.

Wie hast du den Schritt in die Selbstständigkeit erlebt? Welche Hürden galt es zu meistern?

Meinen Schritt in die Selbstständigkeit bereue ich an keinem Tag. Ich habe durch die Investition von Höhle der Löwen einen steilen Höhenflug erleben dürfen, der durch Corona wieder gedämpft worden ist.

Wären wir nicht auf brack.ch präsent gewesen, gäbe es BanChips wahrscheinlich gar nicht mehr – wir hatten also wirklich Glück, diese Krisenzeit als Start-up zu überstehen.

Natürlich gab es noch viele weitere Hürden: die Suche nach einer geeigneten Produktionsstätte, um die BanChips herzustellen, die Rekrutierung eines Teams, Distributionswege und so weiter. Solche Probleme stellen sich fortlaufend in den Weg. Wir räumen einfach eins nach dem anderen zur Seite ;-)

Gibt es Learnings, die du anderen mit auf den Weg geben möchtest?

Klar gibt es Learnings und zwar, dass nichts so beständig ist wie der Wandel. Ich weiss mittlerweile, dass es keine Anleitung für die Selbstständigkeit gibt, man muss einfach ausprobieren, was geht und was nicht. Es kommt hier auch immer auf diverse Faktoren an.

Und was an deiner Arbeit liebst du?

Ich war und bin ein Allrounder, Abwechslung macht es aus, ob Produktion oder Verkauf, der ganze Prozess ist unglaublich weitläufig.

Wie geht es weiter mit den BanChips?

Wir möchten natürlich weiterhin den Schweizer Chips Markt erobern. Wir möchten BanChips zu den ersten salzigen Bananenchips machen, die alle kennen.

Wir sind dauernd daran, unser Verkaufsstellen-Verzeichnis zu erweitern. Neben dem Online-Verkauf sind wir in Drogerien und sonstigen Kleinläden wie Käsereien, Dorfläden und so weiter präsent. Wo es die BanChips zu kaufen gibt, findest du auf unserer Webseite (siehe Link unten im Kasten).

Wir freuen uns auch über interessierte Menschen, die unsere Produktionsstätte anschauen und erfahren möchten, wie die BanChips genau hergestellt werden. Dafür können gerne einen Termin vereinbaren.

Danke für die spannenden Einblicke, liebe Veronika!

Weiterführende Informationen