Coach und Markenberater Rolando Baron ist überzeugt: Beim Schritt in die Selbständigkeit sind nicht die Jahre auf dem Buckel entscheidend. Was zählt, ist der Geist in der Birne. Ein Gespräch über das Denken als Pflichtaufgabe, das lodernde feu sacré und Marken mit Persönlichkeit.
Denken ist eine Pflichtaufgabe – vor allem, wenn man beratend tätig ist und Expertenwissen verkauft. Darum macht es schon Sinn, sein Oberstübchen intensiv zu gebrauchen, besonderes in der Wissensökonomie. Doch ich gebe zu: Denkfaulheit hat durchaus seine Vorteile. So habe ich oft erlebt, dass sich Unternehmen lieber im täglichen Kleinklein verlieren, um so den wichtigen Dingen auszuweichen. Kurzfristig mag das funktionieren. Aber langfristig? Hier habe ich meine Zweifel, ob die Flucht in die operative Hektik das profunde Denken ersetzen kann.
Perlentaucher! Oder intellektuelles Trüffelschwein. Aber gut – bei RAV sind beide Berufsfelder leider nicht vorhanden, weshalb ich wohl bei meiner aktuellen Tätigkeit bleiben muss.
Gegenfrage: Was wäre, wenn sich alle Träume erfüllen würden? Wäre das nicht eine sehr phantasielose und hoffnungslose Welt – so ganz ohne Visionen und grosse Ambitionen? Darum, liebe Feen und Zaubergeister: Bitte bei mir vorbeifliegen und das perfekte Glück jemand anders zukommen lassen.
Eine gute Frage, die eigentlich nur individuell beantwortet werden kann. Aber was ich immer wieder beobachte: Es sind nicht die fachlichen Kompetenzen, die über den Erfolg entscheiden, sondern vor allem die überfachlichen Fähigkeiten, die für den Schritt in die Selbständigkeit entscheidend sind. Dazu beispielsweise Self-Management, Frustrationstoleranz und Eigenmotivation. Anders gesagt: Ohne feu sacré geht es nicht. Doch hier ist nicht das Zündhölzchen entscheidend, sondern der Holzvorrat, der garantiert, dass die eigene Flamme auch morgen und übermorgen noch flackert.
Jungunternehmer:innen sind immer jung – egal, ob mit 17 oder 77. Ich weigere mich also standhaft, Menschen aufgrund ihres Alters irgendwelchen Kategorien zuzuordnen. Doch wenn wir Menschen schon unterteilen möchten, dann bitte in folgende zwei Gruppen: In Unternehmer:innen. Und in Unterlasser:innen. Eine Unterteilung, die nichts mit den Jahren auf dem Buckel, sondern etwas mit dem Geist in der Birne zu tun hat. Und eine Unterscheidung die beschriebt, wo es darauf wirklich ankommt: Auf Dynamik, Agilität und Zielorientierung, zum Beispiel.
Souveräne Gelassenheit – das ist das Atout, welches erfahrene Silberrücken bieten können. Eine Souveränität, die uns erkennen lässt, was wirklich wichtig ist. Und eine Gelassenheit, die im besten Fall zu einer fokussierten Dynamik führt – zielgerichtet im Vorgehen und freundlich im Tonfall. Aber gut: Diese Souveränität können natürlich auch junge Menschen haben. Zum Beispiel meine Tochter und die ist 21.
Vielleicht «aus Erfahrung besser»? Allerdings würde ich dazu raten, nicht das Alter in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das eigene Nutzenversprechen. Und ob dieser Nutzen die vergangen Lenze sind, müsste man noch diskutieren.
Die wichtigste Botschaft: Hört auf, in Kanälen, Tools und Quick-Wins zu denken, und widmet euch den wirklich entscheidenden Fragen. Eine dieser Fragen lautet zum Beispiel: «Was würde der Welt fehlen, wenn es ihr Unternehmen nicht geben würde?». Wer diese Frage beantworten kann, hat schon halb gewonnen, und kann sich anschliessend gerne den Kanälen und Tools zuwenden.
Ja, das kann man sagen, und man spricht ja auch bei Marken von ihrer «Persönlichkeit». Allerdings: Marken sind immer künstliche Konstrukte, die ein bestimmtes Ziel verfolgen – ein Verkaufsziel nämlich. Das trifft auf Menschen hoffentlich nicht zu, weshalb der Umkehrschluss etwas deplatziert wäre: Dass nämlich auch Menschen Marken sein sollen.
Hm… vielleicht ein paar Tipps, wie man einen strahlenden Leuchtturm aufbaut. Und damit eine starke Marke.
Ganz einfach: Auf meiner Webseite gibt ein Terminbuchungs-Tool, über das man unkompliziert ein Erstgespräch buchen kann. Dieses Gespräch ist gratis, aber garantiert nicht umsonst!
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