Best-Practice: Generationen-Nachmittag der Stadt Winterthur

Von Andrea Keller, 12. Dezember 2023

2023 neigt sich dem Ende zu – und wir sind erneut um zahlreiche wertvolle Begegnungen und Erfahrungen reicher geworden. Eines der diesjährigen Loopings-Engagements: der Generationen-Nachmittag im Technopark Winterthur. Rund 80 HR-Mitarbeitende der Stadt Winterthur sind Anfang Juni zusammengekommen, um sich vertieft mit «Generationen am Arbeitsplatz» zu befassen. Der kurzweilige Event mit Impulsreferat und Workshops hat's als «Best-Practice-Beispiel» auch in das Generationenbarometer 2023 geschafft.

Gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels ist es wichtig, zum Generationenmanagement zu sensibilisieren.

Pascal Hirt, Leiter des Personalamtes der Stadt Winterthur

Es kam nicht aus heiterem Himmel, sondern aus den Reihen der Mitarbeitenden: «Generationenmanagement bewegt unsere Personalfachleute», bestätigt Anita Baumann, HR-Projektleiterin bei der Stadt Winterthur. «Sie haben sich das Thema gewünscht.» In der Folge wurde ein inhalts- und abwechslungsreiches Nachmittagsprogramm gestaltet – zusammen mit Loopings. Loopings, das Kompetenzzentrum für Arbeit 45+, setzt sich engagiert für ein Miteinander der Generationen auf Augenhöhe ein und verfügt über einen bunten Strauss an Erfahrungen in den Bereichen Human Topics, Beratung und Trainings, Arbeitswelt 4.0, Design Thinking, Generationenforschung und Kommunikation. Entsprechend willkommen war die Einladung, beim Generationennachmittag verschiedene Impulse beizusteuern und zum Dialog anzuregen.

Aller Anfang: den Begriff begreifen

Den Auftakt gemacht hat der Generationenexperte und Loopings-Stiftungsrat Prof. Dr. François Höpflinger. Als Soziologe forschte Höpflinger an der Universität Zürich während Jahrzehnten zu Alters- und Generationenfragen. Beim Nachmittag in Winterthur rollte er mit seinem Impulsreferat «Generationen – Begriff, begreifen» inhaltlich den Teppich aus, indem er unterschiedliche Generationenbegriffe erläuterte und aktuelle Forschungsresultate zu Generationenbeziehungen eingeflochten hat; gerade auch in Bezug auf unsere Arbeitswelt, die sich schnell wandelt. Danach waren die so zahlreich erschienen HR-Mitarbeitenden der Stadt Winterthur aufgewärmt für einen sportlichen Workshop-Parcors. Letzterer bestand aus fünf verschiedenen, jeweils 45-minütigen Angeboten, von denen jede Person drei besuchen konnte.

Vorurteile und Erfahrungen verorten, hinterfragen und diskutieren – beim Erstellen der Generationen-Matrix

Eine gemeinsame Auseinandersetzung hilft, Klischees zu hinterfragen, und dabei, den Link zur täglichen HR-Arbeit herzustellen.

Pascal Hirt, Leiter des Personalamtes der Stadt Winterthur

Zur Auswahl standen die Workshops «Wer führt hier wen – und wie?» mit Claudia Borowy, «Life Design – Zukunftsgestaltung» mit Fabienne Stoll, «Record: der Generationen-Matrix» mit Andreas Wullschleger, «Die Generationen-Matrix – endlich, eine Übersicht!» mit Andrea Keller aus dem Loopings-Kernteam sowie «Beiträge und Wissen – geteilt», bei dem die Teilnehmenden nochmals auf François Höpflinger gestossen sind, der mit einem Buffet an redaktionellen Beiträgen zum Thema «Generationen» und «Generationenmanagement” zum Stöbern und zur Reflexion eingeladen hat. Und dann natürlich auch: zur Diskussion verschiedener Erkenntnisse und Betrachtungen. Auch bei der Generationen-Matrix kamen Klischees und Erfahrungen in Zusammenhang mit den Baby Boomern sowie den Generationen X, Y und Z auf den Tisch, wurde rege diskutiert, gelacht und auch mal protestiert: «Die Baby Boomer sollen voller Vorurteile sein? Das stimmt doch nicht!» 

Dass Dialog mehr als «reden und reden lassen» bedeutet, nämlich auch zuhören, kam beim Podcast-Workshop zum Ausdruck: Podcastproduzent Andreas Wullschleger lud dazu ein, nach einer entsprechenden Vorbereitung direkt am Mikrofon ein Gespräch zwischen zwei verschiedenen Generationen zu führen. Besonders schön an diesem Workshop: die Resultate klingen nach. Wortwörtlich. Und auch das «Life Design»-Angebot verfolgte das Ziel, über den Nachmittag hinaus zu wirken – indem vermittelt wurde, wie Haltungen und Methoden aus dem Design Thinking, Kreativität und positive Psychologie uns bei der Gestaltung unserer beruflichen Zukunft aktiv und bewusst unterstützen kann – und zwar spielerisch, strukturiert, wirksam und in Co-Creation.

Wie kommen wir vom Wollen ins Machen? Zum Beispiel mit Life Design.

Mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede

Mit Generationenmanagement verbunden sind auch verschiedene Leadership-Themen. So ging es im Workshop von Coach Claudia Borowy mitunter darum, sich darüber auszutauschen, wie es gelingt, so zu führen, dass Gleichstellung und Wertschätzung gelebt werden können und Unterschiede als Team-Plus erfahrbar werden. Dabei wurde nicht nur gerätselt und geredet, sondern sogleich ausprobiert. Ganz generell war der Nachmittag auch eine herzliche Einladung, vom Denken und Wünschen ins Tun zu kommen – mit neuen Erkenntnissen im Gepäck. Und das Résumé? «Der Generationen-Nachmittag mit Loopings war abwechslungsreich, kurzweilig, interessant, bunt und klingt in den kreierten Podcasts nach. Der Nachmittag hat uns gezeigt, dass es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt zwischen den verschiedenen Generationen», so die HR-Verantwortlichen seitens der Stadt Winterthur. 

Generationenbarometer 2023  

Das Generationenbarometer zeigt, wie aktiv Schweizer Arbeitgeber die Generationenvielfalt nutzen und mittels Generationenmanagement dem demographischen Wandel und dem Fachkräftemangel begegnen.

Jetzt downloaden:

Prof. Dr. Anina Hilles LinkedIn-Blog zum Generationenbarometer: Generations & Demographics

Weitere Infos: hslu.ch