Erfolgssucher oder Misserfolgsmeider?

Von Marina Ziemeckendorf , 06. April 2022

Seid ihr Erfolgssucher oder Misserfolgsmeider? Einige Menschen treibt die Hoffnung auf Erfolg an. Andere versuchen um alles in der Welt, persönliches und berufliches Scheitern zu verhindern. Marina Ziemeckendorf von Grass & Partner hat aufgeschrieben, was genau hinter den beiden Begriffen steckt.

Sind Sie ein Erfolgssucher? Oder sind Sie eine Misserfolgsmeider?

Die beiden Begriffe wurden geprägt durch John Atkinson. Er hat mit seinem Risikowahl-Modell den Begriff des Erfolgssuchers und den des Misserfolgsmeiders geschaffen.

Diese beiden Grundtypen unterscheiden sich grundlegend in Ihrer Leistungsmotivation.

Der Erfolgssucher sieht die Chancen und die Möglichkeiten in einer Situation. Bei ihm dominiert die Hoffnung auf Erfolg, wenn er etwas angeht. Er möchte gewinnen und die Sorge, etwas zu verlieren, ist bei ihm nicht vorrangig (Positive Annäherungskomponente). Die Ursache für seinen Erfolg sieht er in sich selbst, in seinen Fähigkeiten und Kompetenzen. Die Ursache für Misserfolg schreibt er externen Ursachen zu, wie «Pech gehabt» oder «die Aufgabe war sehr schwierig».

Der Misserfolgsmeider hingegen sieht zuerst die Risiken und die Gefahren in einer Situation. Für ihn ist der Sicherheitsaspekt sehr wichtig. Bei ihm dominiert die Angst zu scheitern, die Furcht vor Misserfolg. Die Furcht etwas zu verlieren ist stärker als die Motivation etwas zu gewinnen (Negative Vermeidungskomponente). Die Ursache für Erfolg sieht er nicht bei sich selbst, sondern in externen Ursachen, wie «Glück gehabt», oder «die Aufgabe war leicht zu bewältigen». Die Ursache für Misserfolg hingegen schreibt er sich selbst zu, weil er nicht gut genug ist, ihm die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse fehlen.

Zum Erfolg gehört der Misserfolg mit dazu

Nehmen wir an, dass Sie eine neue Fertigkeit erlernen möchten. Beispielsweise das Spielen eines Musikinstrumentes. Bei den ersten Versuchen werden Sie noch nicht in der Lage sein ein ganzes Stück zu spielen. Jeder einzelne Ton, jeder Griff muss erst erlernt werden. Sie werden hierbei falsche Töne spielen, die nicht zur Melodie gehören. Je öfter Sie üben und trainieren, desto besser werden Sie und desto weniger Fehler werden Sie machen.

Oder Sie möchten eine neue Sportart erlernen, wie zum Beispiel Ski fahren. Sie werden nicht gleich beim ersten Mal ohne zu stürzen eine schwarze Piste herunterfahren können. Sie werden mit einer leichten Abfahrt beginnen und auch dort wahrscheinlich das eine oder andere Mal im Schnee landen. Gut werden Sie es nur dann erlernen, wenn Sie wieder aufstehen und es erneut versuchen.

Neue Fähigkeiten müssen eingeübt und trainiert werden. Die Anfänge werden Fehlversuche beinhalten. Aber je mehr wir trainieren, desto routinierter werden wir und desto leichter wird uns die Aufgabe fallen.

Der Unterschied zwischen einem Meister und einem Anfänger ist, dass der Meister öfter gescheitert ist, als der Anfänger es bisher versucht hat.

unbekannt
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