«Mein Wunsch: Eine Revision der Altersstereotype aus dem letzten Jahrhundert»

Welche Berührungspunkte hast du mit der Arbeitswelt 60plus?

Arbeit ist eine prima Alternative zu vielen unverbindlichen Aktivitäten für Reifere. Der Themenkreis «Arbeit, Lebensentwürfe, Weiterbildung und Engagement in jeder Lebensphase» steht seit Jahren im Zentrum meiner Tätigkeit als Forscherin, Beraterin und Coach.

Weiterarbeiten im Pensionierungsalter: Manche wollen, manche müssen, nicht alle können. Wie schätzt du die heutige Situation in der Schweiz ein?

Die Wahlmöglichkeiten sind heute beschränkt: Wer gern auch ü65 verbindlich ausserhalb des eigenen Familienrahmens tätig wäre, ist auf Verträge in arbeitsteiligen Organisationen, Aufträge, Produktionsmittel und so weiter angewiesen. Nur Selbstständige, Künstler:innen und Familienunternehmende werden nicht in Pension geschickt. Sehr erfahrene Angestellte sind selten umworben. Jammern über Arbeitskräftemangel ist offensichtlich einfacher als Menschen 65plus einzubinden.

Was sind deine Wünsche für eine bessere Arbeitswelt 60plus in der Schweiz?

Revision der Altersstereotype aus dem letzten Jahrhundert (speziell bei jüngeren Chefs und Chefinnen); keine Altersangaben bei Bewerbungen, aber aktuelle Erfassung der Leistungsfähigkeit; andere Verteilung der Phasen «Arbeit – Ausbildung – Ruhezeit» im Lebenslauf … also Mussejahre und Nachqualifizierung in der Mitte des Berufswegs.

Wie, wo und wann dürfen wir dich beim Festival erleben?

Am 4. September ab 17 Uhr im «Karl der Grosse»: Da teile ich im Rahmen des Inputs & Talks «Die Laufbahnmitte im Fokus» erhellende Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt «neuesalter» und lade alle Interessierten dazu ein, in kleinen Gruppen ins Thema demografischer Wandel einzutauchen.