Auf die Plätze, fertig, Quereinstieg!

Da Stephanie Cengiz, 30. gennaio 2025

Der Startschuss für das Pilotprojekt «Ressourcen-Sprungbrett für den Quereinstieg» ist gefallen: Alle Teilnehmenden haben sich an der Kick-off-Veranstaltung kennengelernt und sind bereit, mit dem ersten Modul loszulegen. Bei den insgesamt drei Modulen wird die Projektleiterin von Loopings, Denise Haag, von Mirjam Ambühl von der Skillsgarden AG unterstützt. Im Interview erzählen die beiden, was sie motiviert und wohin es gehen soll.

Das Pilotprojekt «Ressourcen-Sprungbrett für den Quereinstieg» ist gestartet. Wie geht es euch?

Denise: Danke, soweit gut. Es war toll, die Teilnehmenden heute persönlich kennenzulernen und bereits erste Gruppendynamiken zu beobachten. Die Teilnehmenden sind motiviert und bereit loszulegen. Wir sind gespannt, wo uns diese Reise gemeinsam hinführt. Da es ein Pilotprojekt ist, wird das Programm über die Monate organisch wachsen und sich den Bedürfnissen der Teilnehmenden und den gewonnenen Erkenntnissen noch laufend entwickeln. Das ist das tolle an diesem Piloten.

Mirjam: Ich schliesse mich Denise an. Ich habe ja heute die Teilnehmenden das erste Mal gesehen und war gespannt, was für ein Bild sich bietet. Und ich freue mich jetzt noch mehr, mit diesen Menschen auf die Ressourcen-Sprungbrett-Reise zu gehen.

Wie kam es eigentlich zu diesem Pilotprojekt?

Denise: Loopings organisiert regelmässig Stammtische für Personen 45+. Im Austausch mit den Teilnehmenden hören wir oft Sätze wie «Es ist schwierig, eine neue Anstellung zu finden, vor allem, weil ich schon etwas älter bin. Dabei wäre ich auch offen für eine neue Herausforderung.». Gleichzeitig sprechen wir mit Unternehmen, die motivierte Mitarbeitende suchen, Quereinstiegsprogramme anbieten und offen für Mitarbeitende aller Altersgruppen sind. So kamen wir auf die Idee, diese beiden Seiten miteinander bekannt zu machen. Und wir glauben, dass es bei der Stellensuche gelegentlich jemanden braucht, der einem die eigenen Ressourcen aufzeigt und bei der Orientierung unterstützen kann.

Was wollt ihr mit diesem Pilotprojekt erreichen?

Mirjam: Als Arbeits- und Organisationspsychologin will ich bei den Menschen Impulse schaffen, damit sie in ihrer Arbeit aufgehen können. Ob sie dabei jahrelang dasselbe tun oder sich neu orientieren, spielt dabei keine so wichtige Rolle. Meine Erfahrung zeigt, dass es vielmehr darauf ankommt, sich zu fokussieren. Dazu gehört auch zu wissen, was man will und wo man sucht, und entsprechend nicht nur zu nehmen, was man bekommt. Der Quereinstieg ist da eine gute Möglichkeit, sein Erfahrungswissen in einem neuen Kontext einzubringen und dennoch Neues zu lernen – mutig zu sein.

Denise: Genau, Mut tut gut. Ich finde es ganz wichtig, Personen zu bestärken und sie zu ermutigen, ausserhalb der gewohnten «Bubble» zu denken. Obwohl die Teilnehmenden sehr gut ausgebildet sind, sich immer wieder weitergebildet haben, über jahrelange Berufserfahrung und entsprechend viel Expertise verfügen, ist es schwierig für sie, im Arbeitsleben wieder Fuss zu fassen. Mit dem Pilotprojekt wollen wir herausfinden, was es braucht, damit der Einstieg wieder gelingt. Zudem wollen wir Unternehmen und HR-Personen auf das grosse Potenzial dieser Zielgruppe sensibilisieren.

Der Quereinstieg ist da eine gute Möglichkeit, sein Erfahrungswissen in einem neuen Kontext einzubringen und dennoch Neues zu lernen – mutig zu sein.

Mirjam Ambühl, Skillsgarden

Für die Umsetzung hast du, Denise, Skillsgarden mit ins Boot geholt.

Denise: Ja, genau. Als kleine Stiftung haben wir von Loopings nicht die Ressourcen, den ganzen Inhalt, besonders die Module, selber auszuarbeiten und auch durchzuführen. Daher haben wir die Expertinnen mit ins Boot geholt. Und Skillsgarden ist in diesem Bereich Profi. Nach dem ersten Gespräch mit Mirjam wusste ich, dass das ein «perfect match» ist.

Mirjam, ihr von Skillsgarden wart sofort Feuer und Flamme für das Programm. Was motiviert euch, ein Teil dieses Programms zu sein?

Mirjam: Genau wie Denise lieben wir die Arbeit mit Menschen. Seit 14 Jahren bringen wir Stellensuchende in sogenannten Jobclubs zusammen. Oftmals sind die thematischen Inhalte nicht Rocket-Science und auch nicht wahnsinnig neu, aber das Netzwerk der Leute macht es aus. Daneben ist es meine Berufung, anderen Menschen Impulse zu geben, sie zu ermutigen, Dinge zu tun und nicht nur «zu stänkern» oder sich in eine Opferhaltung zu begeben. Umsetzen müssen sie es aber dann schon selbst.

Die Vernetzung scheint ein wichtiger Bestandteil des Programms zu sein. Warum?

Denise: Dass es diese Vernetzungsmöglichkeiten braucht, zeigte sich bereits in den ersten Kennenlerngesprächen mit den Teilnehmenden. Sie sind richtig hungrig nach neuen, interessanten Kontakten. Während der Stellensuche oder allgemein nach einer längeren Phase der Arbeitslosigkeit fehlt oft das soziale Netzwerk und der Austausch mit anderen Menschen. Vielleicht fehlt teilweise auch der Mut, ganz unverbindlich eine Person für einen Austausch anzufragen. Daher versuchen wir mit verschiedenen Vernetzungsmöglichkeiten diesem Bedürfnis nachzukommen.

Während der Stellensuche oder allgemein nach einer längeren Phase der Arbeitslosigkeit fehlt oft das soziale Netzwerk und der Austausch mit anderen Menschen.

Denise Haag, Loopings

Mirjam: Und es geht noch weiter. Die Teilnehmenden untereinander bilden meist ein grosses Netzwerk ab und können sich mit Erfahrungen, Ideen und Kontakten unterstützen. Sie erleben im Jobclub, dass es erfolgreicher ist, gemeinsam an ihren Zielen zu arbeiten als allein im stillen Kämmerlein.

Und zum Schluss: Worauf freut ihr euch am meisten in der Umsetzung?

Mirjam: Auf der einen Seite freue ich mich, meine Arbeit mit einem etwas neuen Fokus – vor allem ausgerichtet auf den Quereinstieg der Teilnehmenden – umzusetzen. Auf der anderen Seite freue ich mich wie jedes Mal auf die Herausforderungen. Darauf zu Beginn das Eis zu brechen und den Menschen etwas von meiner Begeisterung für die Arbeit weiterzugeben.

Denise: Das erste Kennenlernen ist geglückt. Ich glaube, ich freue mich jetzt am meisten mitzuerleben, wie die Teilnehmenden sich entwickeln, wie sie als Gruppe zusammen unterwegs sind und auch zu sehen, wo die Reise jedes einzelnen hingeht. Und natürlich auch, was wir mit dem Pilotprojekt bewegen können.

Vielen Dank, liebe Mirjam und Denise. Und viel Erfolg!

Weiterführende Infos

Alle Infos zum Pilotprojekt «Ressourcen-Sprungbrett für den Quereinstieg» findet ihr übrigens hier.

Ressourcen-Sprungbrett für den Quereinstieg

Das «Ressourcen-Sprungbrett für den Quereinstieg» unterstützt stellensuchende und ausgesteuerte Personen im Alter zwischen 45 und 60 Jahren mit verschiedenen Modulen und Netzwerkmöglichkeiten auf ihrem Weg zu einem Quereinstieg, um so den Sprung zurück ins Arbeitsleben zu schaffen.
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