Die Arbeitswelt der Zukunft mitgestalten

De Bernadette Höller, 17. mars 2021

Mit dem Wandel der Arbeitswelt verändert sich auch die Rolle von Human Resources: Sie wird wichtiger und strategischer. «Spot on» ist eine brandneue Plattform, die sich zum Ziel gesetzt hat, alle Gestalterinnen und Gestalter der Arbeitswelt der Zukunft untereinander zu vernetzen. Ein Interview mit Lena Schwerzmann, Gründerin von Spot on.

Du hast vor Kurzem eine ganz neue Plattform rund um das Thema Human Resources ins Leben gerufen – um was gehts auf «Spot on»?

SPOT ON ist die digitale Stimme der Arbeitswelt von morgen. Unser Ziel ist die Vernetzung, Sichtbarkeit und Stärkung von HR und allen GestalterInnen, die unsere Arbeitswelt der Zukunft formen und fördern wollen.

Konkret haben wir folgende drei Ziele:

  • Empower HR: Die Rolle von HR stärken und als strategischen Partner für die Zukunft der Arbeit etablieren.

  • Create Future Work: Bestehende Paradigmen überdenken und aktiv unsere Arbeitswelt gestalten, um gemeinsam die komplexen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern.

  • Connect People & Companies: Gemeinsam mehr erreichen, indem wir uns austauschen und voneinander lernen. Herzstück von SPOT ON ist unser Netzwerk.

Unsere Plattform soll das Zuhause sein für alle Initiativen, Stimmen und Projekte, die unsere Arbeitswelt aktiv menschlicher, sinnstiftender und diverser machen.

Warum ist es wichtig, dass Personen aus dem Bereich Human Resources aus der Dienstleister-Rolle heraustreten und beginnen mitzugestalten?

Lange Zeit war die HR-Rolle sehr serviceorientiert. Die Anforderungen an die Arbeitswelt haben sich mittlerweile jedoch stark gewandelt und werden sich noch viel krasser verändern in den kommenden Jahren. Das verlangt nach einem neuen Verständnis von HR: Der Mensch emanzipiert sich von der Technologie und der Digitalisierung: Was kann AI übernehmen, was kann automatisiert werden? Und wie und was arbeitet der Mensch? Was sind seine Stärken, die Computer nicht lernen können? Welche Kompetenzen sollen Menschen erlernen, auch und weil sie nicht von Computern übernommen werden sollen? Fest steht: Laut WEF werden die Top Skills 2025 klar andere sein, als sie heute in der Schule unterrichtet werden.

Hier darf und muss HR die richtigen Skills bei den Mitarbeitenden fördern und Führungskräfte schulen, damit diese in der neuen Arbeitswelt mit genereller Unsicherheit und konstantem Wandel umgehen können.

Unternehmen erkennen immer häufiger, dass diese Organisations- und Führungsthemen einen signifikanten Einfluss auf ihren Erfolg haben. Deshalb gehe ich davon aus, dass HR längerfristig mehr und mehr eine strategische Rolle übernehmen wird, während viele wiederholende und automatisierte Aufgaben obsolet werden.

Und was ist notwendig, um diesen Wandel herbeizuführen?

Es braucht beide Seiten. Auf der einen Seite müssen C-Level ManagerInnen erkennen, dass «Human Topics» entscheidend sind für den Erfolg von Unternehmen. Auf der anderen Seite muss HR auch aufs Ziel hinarbeiten, die Bedürfnisse der Unternehmen vor allem strategisch anzugehen.

Welche konkreten Angebote dazu finde ich als HR-Verantwortliche und -Verantwortlicher auf «Spot on» und wie kann man sich beteiligen?

SPOT ON verschafft in erster Linie HR eine Stimme, um sich zu äussern und um sich zu positionieren. Zudem wird SPOT ON in Zukunft Workshops und Angebote entwickeln, um die Arbeitswelt mit HR aktiv mitzugestalten.

Noch der Blick in die Glaskugel, Lena – wie sieht die HR-Abteilung der Zukunft aus und wird es irgendwann einen neuen Begriff für «Human Resources» geben?

Human Resources als Begriff wird verschwinden und ersetzt werden durch «Chef People» oder «Culture Transformation Officer» oder «Change Manager». Operationale, wiederkehrende Aufgaben werden von Service-Centers übernommen – wahrscheinlich im günstigeren Ausland.

HR fokussiert auf die «Human Topics» – dort wo es menschliches Gespür, Erfahrung und die Top 2025 Skills benötigt: Konfliktmanagement, Innovation, Kommunikation, Kultur, Leadership, Kollaboration. Das heisst: HR wird dort sein, wo es am spannendsten ist. Wie schaffen Menschen eine effiziente und effektive Zusammenarbeit, die getrieben ist durch Purpose? Wie halten wir Teams zusammen, die «remote» arbeiten? Wie lösen wir komplexe Probleme miteinander in Kollaboration?

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